Fischsuppe ist in manchen Haushalten ein traditionelles Weihnachtsgericht. Die Zubereitung ist relativ aufwändig und dauert ca. 36 Stunden, dafür ist das Ergebnis dann aber auch köstlich.
Es kann allerdings sein, dass Kinder diese Suppe nicht mögen werden, was auch an der sehr ursprünglichen Zubereitung liegen mag, bei der man sich intensiver als gewohnt damit auseinander setzt, dass man hier ein totes Tier zerlegt, um es dann essen zu können. Allerdings ist sie was nicht-vegetarische Gerichte angeht auch ein sehr gutes Beispiel dafür, wie vollständig ein Tier verwertet werden kann.
Daher hier eine kurze Warnung: Das folgende Rezept ist mit Bildern illustriert, die Karpfen (-innereien) in verschiedenen Verarbeitungsstufen zeigen und vielleicht nicht für jeden sind.
Für alle anderen kann ich aber die Empfehlung aussprechen, sich nicht abschrecken zu lassen und selber einmal die Zubereitung einer solchen Suppe zu versuchen. Sie ist sehr nahrhaft, extrem lecker und gibt einem wirklich das Gefühl, mal von vorne bis hinten alles selber gemacht zu haben. Kein Brühpulver, keine Geschmacksverstärker, und kein schlechtes Gewissen wegen nicht vollständig verwerteter Tiere.
Da es sich um ein altes Hausrezept handelt, sich die Mengenangaben nicht sehr genau, sondern mehr Richtlinien für die Verwertung vorhandener Zutaten.
Danke an Hana Ziegler für das Weitergeben des Rezeptes!
Zutaten
- 6 Karpfenköpfe
- So viel (Karpfen-) Milch und Rogen wie man bekommen kann
- evtl. Fischeingeweide (Milz, Herz, Leber)- allerdings muss man dann selber wissen, was man damit macht. Vorsicht bei Leber, damit die Galle nicht die ganze Suppe versaut!
- ca. 250 g Butter Butter
- ca. 180 g Mehl (30 g pro Fischkopf)
- 6-10 Zehen Knoblauch
- insgesamt 200 g Möhren, Petersilienwurzel, Sellerieknolle
- Pfeffer
- Salz
- Ingwerpulver
- Muskatblüte
- Alte Brötchen für die Croutons
- KEIN Lorbeerblatt!!!1!
Zubereitung
Fischköpfe falls nötig vom restlichen Fisch trennen.
Mit Handschuhen die Kiemen heraus reißen und wegwerfen, dann die Köpfe gründlich abwaschen.
Dann in einem großen Topf mit Wasser bedecken und 4-5 ganze Zehen Knoblauch hinzugeben.
Mindestens 30 Minuten kochen (besser sogar 45-60 Minuten), bis das Fleisch an den Köpfen weich ist. Die Köpfe heraus fischen und abkühlen lassen. Den Sud durch ein Sieb gießen und aufheben.
Wenn die Köpfe kalt sind, können sie gepult werden. Dabei wird alles aufgehoben, was weich ist und kein Auge. Das heißt Haut, Fleisch, Bindegewebe, Nerven, Hirn, und so weiter. Die Schädel können komplett zerlegt werden, so dass wirklich keine größeren Teile mehr übrig bleiben. Der Matsch- und Bastelspaß für die ganze Familie 😉
Die Knochen und Augen können danach dann weg. Sicherheitshalber die gesammelten Weichteile noch ein zweites Mal mit den Fingern durchsuchen, um sicherzustellen, dass keine Gräten oder Knochenteile mehr enthalten sind.
Rogen, Milch und Eingeweide waschen und sortieren und dabei Fremdmaterial wie Fett entfernen.
In kleine Stücke schneiden und getrennt in ordentlich Butter andünsten. Dabei wird der Rogen gelb und die Milch wird gräulich und fest.
Möhren, Petersilienwurzel und Sellerie waschen und reiben, dann in etwas Butter andünsten.
In einem großen Kochtopf eine mitteldunkle Mehlschwitze aus Butter oder Schmalz erstellen. Pro Fischkopf jeweils 25 g Mehl und 25 g Fett. Mit dem Fischsud ablöschen, Gemüse und Salz zugeben, dabei die ganze Zeit rühren! Wenn sich alles gut vermengt hat, das Fischfleisch und die Innereien zugeben. Mit Pfeffer, dem restlichen (zerdrückten) Knoblauch, Ingwer und Muskatblüte würzen.
Über Nacht ziehen lassen. Wer will, kann hier Suppe zum Einfrieren abzweigen. Am nächsten Tag dann rechtzeitig vor dem Verzehr damit anfangen, die Suppe wieder langsam zu erwärmen, damit sie nicht anbrennt. Wenn sie zu dickflüssig ist, kann sie noch mit Wasser verdünnt werden.
Alte Brötchen in dünne Streifen schneiden und in Butter anrösten, evtl. etwas Knoblauch und Salz zugeben.
Dann die Suppe heiß servieren und mit den Croutons garnieren.